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Sensibilisieren für Relocation und Integration – warum Deutschland alle braucht

1. Warum Sensibilisierung in Gesellschaft und Wirtschaft entscheidend ist

Die Gewinnung internationaler Fach- und Arbeitskräfte berührt nicht nur Verwaltungs- oder HR-Prozesse – sie verändert ganz konkrete Lebensweltkontexte. Ein gelingender Relocation-Prozess bedarf daher weitreichender Sensibilisierung:

  • Mehr als Visa: Es geht um Vertrauen, kulturelle Verständigung und Verortung in einer neuen Gesellschaft.
  • Relocation ist ein Lebensereignis, kein administrativer Vorgang. Daher sind Empathie, Struktur und Dialog entscheidend für Integration.

2. Wer ist in Relocation beteiligt? Ein komplexes Netz

In der Praxis sind über 30 Akteure beteiligt: Unternehmen, HR, Führungskräfte, Mentor:innen, Behörden, Wohnungsmarkt, Dolmetscher:innen, Welcome Center, Sprachschulen, Krankenkassen, Familien – um nur einige zu nennen. Dieses Geflecht erfordert gemeinsame Sensibilisierung, um Schnittstellen zu erkennen und Reibungsverluste zu vermeiden.

3. Wie viele internationale Fachkräfte sind es – und warum fehlen sie?

Am Ende des Jahres 2023 hielten rund 419.000 nicht‑EU-Arbeitende eine Aufenthaltserlaubnis für Erwerbszwecke in Deutschland – darunter über 113.000 EU‑Blue‑Card-Inhaber:innen. Allein zwischen 2021 und 2024 wurden knapp 580.000 Arbeitsvisa ausgestellt.

Die Notwendigkeit ist klar: Laut Bertelsmann-Studie fehlen jährlich zwischen 288.000 und 368.000 Fachkräfte, um den demografischen Wandel und die Transformation der Wirtschaft auszugleichen (dw.com 2024). Ohne Zuwanderung sinkt die Zahl der Erwerbstätigen bis 2040 drastisch.

4. Studien zur Integration und Sensibilisierung

Eine Freizeitstudie zeigt, dass 70 % aller in Deutschland lebenden Migrant:innen ökonomisch integriert sind, was weite Teile der Bevölkerung noch nicht bewusst ist. Außerdem belegen Untersuchungen, dass viele hochqualifizierte Zugewanderte an psychologischen Barrieren leiden – trotz struktureller Integration.

5. Warum Sensibilisierung überall beginnen muss

  • Auf Ebenen der Verwaltung durch Digitalisierung, klare Prozesse und kultursensible Kommunikation.
  • In Unternehmen, durch Schulungen für HR und Führungskräfte, damit sie als Impulsgeber agieren können.
  • In der Gesellschaft, durch transparente Diskussion und positive Beispiele, um Vorbehalten mit Fakten und Empathie zu begegnen.

6. Unser Beitrag: Schulung, Vernetzung und Haltung

Wir setzen an allen relevanten Stellen an:

  1. Schulungen für HR und Führungskräfte, damit diese den Relocation-Prozess aktiv gestalten können.
  2. Workshops mit Fachkräften, in denen kulturelle Alltagssituationen gemeinsam reflektiert werden.
  3. Digitale Tools und Vorträge, um Wissen zu verteilen und sichtbar zu machen.
  4. Kooperation mit über 30 Akteuren, inklusive Welcome Centern, Behörden und Sprachanbietern – für ein abgestimmtes Netzwerk.

Ziel: ein systemisch durchdachtes, empathisches System, in dem Relocation nicht fragmentiert, sondern vernetzt und menschlich gelingt.

Fazit

Deutschland steht vor einer Frage der Haltung und Struktur. Arbeitskräfte allein anzuziehen reicht nicht, wenn der gesellschaftliche und institutionelle Rahmen fehlt. Sensibilisierung ist also kein Nice-to-Have, sondern essenziell – auf allen Ebenen.

Nur so wird Relocation zu Integration, und Integration zu gesellschaftlicher Stärke.

Kontaktieren Sie uns gerne unter: 0151 70805184